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Aktion zum bundesweiten Sehbehindertentag am 6. Juni

Pressemitteilung vom 04.06.2024

ABSV kürt die schlimmste Kreuzung für sehbehinderte und blinde Menschen in Berlin

Berlin. Anlässlich des jährlich am 6. Juni stattfindenden Sehbehindertentages möchte der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) auf Probleme sehbehinderter und blinder Menschen im Straßenverkehr, insbesondere an Kreuzungen, hinweisen. Die Berliner Selbsthilfeorganisation hat ihre 2.200 Mitglieder befragt und aus den 12 Nominierungen die schlimmste Kreuzung ausgewählt:

Ganz oben auf dem Treppchen steht folgende Kreuzung:

Steglitzer Damm / Bismarckstraße
in Steglitz-Zehlendorf

Wir laden Sie herzlich ein, an dem Pressetermin dabei zu sein, an dem die „Schlimmste Kreuzung“ im Beisein von Bezirksstadtrat Urban Aykal mit einer Urkunde gekürt wird:

Donnerstag, 6. Juni, 12:00 Uhr
an der Kreuzung Steglitzer Damm / Bismarckstraße

Treffpunkt: vom Rathaus Steglitz kommend an der Bushaltestelle der Linien 284, 380, M82, X83
(vor dem Hochhaus, Steglitzer Damm 8, 12169 Berlin)

An dieser verkehrsreichen Kreuzung mit mehreren Fahrspuren kann man gleich viele Probleme für sehbehinderte und blinde Menschen auf einmal erkennen:

  1. Keine rechten Winkel
    Die Kreuzung zeichnet sich aus durch eine komplizierte Geometrie mit Rechtsabbiegespur und Dreiecksinsel.
  2. Fehlen von akustischen und taktilen Leitsystemen
    Es gibt keine Bodenleitsysteme (Richtungsfelder) und keine taktil-akustische Einrichtung („Blindenampeln“).
  3. Schwer erkennbare Signale
    Die bestehenden Ampelanlagen weist noch alte Signalgeber ohne LED auf, das Signal ist bei Sonnenlicht für Menschen mit einer Sehbehinderung nicht erkennbar.
  4. Kreuzende Radwege
    Die Ampelschaltung bedingt ein Warten auf kleinen Mittelinseln, durch die teilweise eine Radspur führt. Die Gehwege zur Kreuzung sind teilweise sehr schmal mit nebengelegenen Radwegen, teils Zwei-Wege-Radwege. Die nicht baulich vom Gehweg getrennten und auch visuell schwer erkennbaren Radwege müssen gequert werden. Eine Radspur führt durch den Wartebereich einer Bushaltestelle.
  5. Umsteigeknoten für mehrere Buslinien
    Die Kreuzung ist ein Umsteigeknoten für Buslinien in verschiedenen Richtungen. Die Kreuzung wird zudem häufig gequert, denn sie befindet sich in der Nähe von Wohneinrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen sowie eines Naherholungsgebiets.

Kreuzungen sind neuralgische Punkte im Straßenverkehr – hier treffen unterschiedliche Verkehrsteilnehmende aus verschiedenen Richtungen zusammen. Das Verkehrsgeschehen ist komplex und das führt zu Problemen: Nach Unfalldaten des Statistischen Bundesamtes passieren rund die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden an Kreuzungen und Einmündungen. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat deshalb eine bundesweite Aktion gestartet, an der sich auch der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin beteiligt.

Bundesweiter Sehbehindertentag:
Laut Hochrechnungen auf Basis von Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der DBSV im Jahr 1998 einen eigenen Aktionstag eingeführt: den Sehbehindertentag. Er findet jährlich um den 6. Juni herum zu einem bestimmten Thema statt.

Presse-Service:
Unter www.sehbehindertentag.de finden Sie ab Anfang Juni Pressebilder, Hintergrundinfos, eine Liste der regionalen Aktionen und ein Positivbeispiel.

Über den ABSV:
Der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Der Verein wurde 1874 gegründet und ist damit die älteste Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland.

Kontakt:
Paloma Rändel
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030 895 88-123
E-Mail: paloma.raendel@absv.de

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