„Aida“, Oper mit Audiodeskription
Samstag, 13.09.2025
18:00 bis 21:15 Uhr
Deutsche Oper Berlin
Mit einer Pause
Liebe, Fügsamkeit und Zartheit schreibt Verdi seiner Titelfigur Aida als Attribute zu. Aida ist damit eine jener weiblichen Kunstfiguren des 19. Jahrhunderts, die weniger reale Wesen als vielmehr Sehnsuchtsobjekte und Projektionsflächen chauvinistischer Männerträume waren und unweigerlich im Sterben aus Liebe ihre Bestimmung fanden.
Doch in Verdis „Aida“ gibt es einen überraschenden Gegenentwurf zur todgeweihten Liebe! Amneris. Bei ihr pulsiert das Leben. Wie eine Löwin kämpft sie um ihre Liebe; mit ihr wäre eine handfeste Beziehung möglich.
Radames jedoch, der Mann zwischen Aida und Amneris, kann sich nicht für ein realistisches Leben entscheiden. Aus Liebe zur angebeteten fernen Engelsfigur Aida wird Radames in seinen Träumen zum Helden im Kampf gegen Unterdrückung und Leid. Er inszeniert sein Heldentum und leidet gleichzeitig am Scheitern des eigenen Anspruchs, die utopische Liebe und die politische Utopie miteinander vereinbaren zu können. Seine Traumfigur Aida ist ohnehin zum Sterben bestimmt, und die Rettung aller Gefangenen und Unterdrückten gewaltvoll und aussichtslos zugleich.
Regisseur Benedikt von Peter versteht in diesem Sinne Verdis „Grand Opéra“ AIDA als ein „Requiem auf die Utopie“, das von unzähligen Augenpaaren der Öffentlichkeit permanent verfolgt wird, und bespielt in seiner Inszenierung den gesamten Zuschauerraum der Deutschen Oper Berlin. Das Publikum erlebt so Verdis Partitur in dieser Inszenierung aus nächster Nähe, es sitzt mittendrin in der Musik.
Ort
Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 35
10627 Berlin
Anfahrt
U-Bahn U7 bis Deutsche Oper
Kosten
25,00 Euro; Begleitperson frei
Anmeldung
Telefon: 030 34 38 43 43
E-Mail: info@deutscheoperberlin.de